Taschengeld für Kinder: Warum, Wann und Wieviel?

Meine Tochter hat gerade ihren ersten Schultag hinter sich, und das bedeutet für uns nicht nur eine aufregende neue Ära des Lernens und der Freundschaften, sondern auch den Startpunkt für ihr erstes Taschengeld.

Mädchen füllt Sparschwein, um den Umgang mit Geld zu lernen
Früh übt sich: Spielerisches Lernen im Umgang mit Geld

Warum Taschengeld mehr als nur „Kleingeld“ ist

Finanzielle Bildung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunft unserer Kinder und sollte daher so früh wie möglich beginnen. Die Familie spielt hierbei eine zentrale Rolle, ist sie doch der „erste Klassenraum“ in dem Kinder etwas über Geld lernen. Als Eltern geben wir nicht nur konkrete Tipps zum Sparen, Ausgeben und Investieren, sondern prägen auch die Einstellung unserer Kinder zu Geld, sei es positiv oder negativ. Durch unsere Worte und Taten setzen wir Signale, die unsere Kinder aufnehmen und in ihr eigenes Verständnis von Geld einbauen. #MoneyMindset

Als Mama und Finanzexpertin ist es mir daher besonders wichtig, meine Tochter frühzeitig mit dem Thema Geld vertraut zu machen. Dabei geht es nicht nur darum, Zahlen und Fakten zu vermitteln, sondern eine gesunde und positive Einstellung zu Geld zu fördern. Das passiert bei uns ganz spielerisch, zum Beispiel durch Gesellschaftsspiele oder auch im Alltag, wenn wir gemeinsam einkaufen gehen und Preise vergleichen. Es sind diese alltäglichen Momente, die das Fundament für ein verantwortungsbewusstes Finanzverhalten im späteren Leben legen.

Jetzt, da sie in die Schule kommt, habe ich entschieden: Es ist Zeit für ihr erstes Taschengeld. #FinancialLesson. Mit ihrem Taschengeld wird sie den Wert von Geld begreifen, erfahren, was Sparen bedeutet, und erste finanzielle Entscheidungen treffen können.

Dein Leitfaden zum Taschengeld: von „Wann“ bis „Wie“

Du fragst dich, wann der richtige Zeitpunkt ist, um mit dem Taschengeld zu beginnen, und wie das Ganze am besten ablaufen sollte? In diesem Abschnitt gebe ich dir einen klaren Leitfaden an die Hand, der dir von ‚Wann‘ bis ‚Wie‘ alle wichtigen Punkte erläutert.

Der richtige Zeitpunkt: Warum der Schulstart ideal ist

„Schule, Hausaufgaben und jetzt auch noch Taschengeld“? Ja, genau! Ich schließe mich hier vielen Experten an und finde auch, dass der Schulstart der perfekte Zeitpunkt ist, um den Kids ihre ersten eigenen ‚Finanzen‘ anzuvertrauen. Es passt einfach gut in diese spannende neue Phase voller neuer Verantwortungen. #Selbstbestimmt

Der passende Betrag: Wieviel du an Taschengeld geben solltest

Die Höhe des Taschengeldes ist weniger entscheidend als die Regelmäßigkeit seiner Auszahlung und die Unabhängigkeit von Belohnungen oder Strafen. Nichtsdestotrotz sollte der gewählte Betrag natürlich zu eurem Familienbudget passen. Ich persönlich habe mich am Taschengeldleitfaden der Oesterreichischen Nationalbank orientiert (siehe Tabelle).

Alter des KindesHöhe: von € bis € pro Monat
6 Jahre1 – 4 €
8 Jahre4 – 8 €
10 Jahre10 – 18 €
12 Jahre15 – 27 €
14 Jahre25 – 40 €
16 Jahre35 – 55 €
18 Jahre55 – 80 €
Quelle: „Mein erstes Geld.“ Taschengeldleitfaden der Oesterreichischen Nationalbank

Laut diesem Leitfaden sollte ein 6-jähriges Kind monatlich zwischen 1 und 4 Euro Taschengeld erhalten. Ich habe mich für 4 Euro im Monat entschieden. Jause und größere Anschaffungen (auch größere Spielsachen) besorgen weiterhin wir. Das Geld bekommt meine Tochter jede Woche (sind dann 1 Euro pro Woche) in bar in einem eigenen Geldbörsel. Und ganz wichtig: Über dieses Geld kann sie frei verfügen. Sei es für kleine Wünsche wie Sticker, ein Heft ihrer Lieblingszeitschrift oder einen Kaugummi – die Entscheidung liegt ganz bei ihr. So lernt sie nicht nur den Wert des Geldes kennen, sondern auch, Prioritäten zu setzen.

Wöchentlich oder 1x im Monat? Bar oder aufs Konto?

Bis dein Kind alt genug für ein eigenes Bankkonto ist, empfehle ich die wöchentliche Barauszahlung. Monatliche Zahlungen würden dein Kind anfangs total überfordern. Und auch mit einem Bankkonto können junge Kinder noch nicht viel anfangen. In Österreich ist es ab dem 14. Lebensjahr möglich, ein Jugendkonto zu eröffnen – ein guter Zeitpunkt um auf monatliche Überweisung umzusteigen – sofern dein Kind bereit dafür ist. #NextStep

Fazit

Taschengeld ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um unseren Kindern wichtige finanzielle Grundlagen beizubringen. Wenn wir es richtig anstellen, wird es zu einem mächtigen Tool für ihre finanzielle Bildung.

Zusammenfassung: Meine Top-Tipps & No-Go’s

Top-Tipps

  • Startet früh: Der Beginn der Schulzeit ist ein idealer Zeitpunkt für das erste Taschengeld.
  • Seid konsequent: Das Taschengeld sollte regelmäßig und unabhängig von Strafen oder Belohnungen gezahlt werden.
  • Begleitet eure Kinder: Erläutert ihnen den Wert des Geldes und wie man Prioritäten setzt, anstatt sie einfach nur Geld ausgeben zu lassen.
  • Gebt trotzdem Freiraum: Das Taschengeld sollte von den Kindern frei verfügbar sein, damit sie lernen, eigene Entscheidungen zu treffen.
  • Nutzt Alltagssituationen: Einkaufen, Preise vergleichen und gemeinsames Sparen sind großartige Lernmöglichkeiten.
  • Bargeld ist König: Für jüngere Kinder ist es empfehlenswert, das Taschengeld bar auszuzahlen, um ein besseres Verständnis für den Wert von Geld zu vermitteln.

No-Go’s

  • Keine Extraleistungen: Das Taschengeld sollte nicht als Belohnung für gute Noten oder Haushaltsaufgaben dienen.
  • Kein Entzug als Strafe: Wenn Kinder Fehler machen, ist es nicht sinnvoll, das Taschengeld als Strafe wegzunehmen.
  • Nicht überfordern: Monatliche Auszahlungen oder die Eröffnung eines Bankkontos sollten erst in Erwägung gezogen werden, wenn die Kinder alt genug dafür sind.
  • Keine spontanen Änderungen: Sobald ein System festgelegt ist, solltet ihr dabei bleiben, damit eure Kinder ein Gefühl für Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit bekommen.

Du siehst, das Taschengeld ist ein erstes, aber bedeutendes Werkzeug, um Kindern den Umgang mit Geld näherzubringen.

Dieser Beitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine individuelle Finanz- oder Anlageberatung dar. Bitte informiere dich bei einem Finanzberater / einer Finanzberaterin oder einer Bank über deine persönliche Situation, bevor du finanzielle Entscheidungen triffst.

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